Wissenswertes über Weihrauch und Co.

Weihrauch

(Quelle: wikipedia.org)

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Weihrauch © Peter Presslein, Wikipedia
Der Begriff Weihrauch (von althochdeutsch wihrouch: "heiliges Räucherwerk"; zu wihen: "heiligen", "weihen") bezeichnet zum Räuchern verwendete Harze (Olibanum) sowie die Pflanzenarten, aus denen diese Harze gewonnen werden (auch Weihrauchbaum, Weihrauchpflanze), und schließlich den Rauch selbst.

Weihrauchbäume

Das echte Weihrauchharz (Olibanum) wird vom Weihrauch-Baum gewonnen.

Weihrauchernte

Zwischen Ende März und Anfang April beginnt die Weihrauchproduktion, die über mehrere Monate andauert. Dabei werden den Bäumen Schnitte an Stamm und Ästen zugefügt. Der erste Erntevorgang ergibt nur ein sehr minderwertiges Harz, welches früher weggeworfen wurde, heute allerdings vermarktet wird. Erst drei Wochen später wird eine annehmbare Qualität geerntet, die mit den weiteren Wochen immer besser und reiner wird. Die Harzausbeute pro Baum hängt von Alter, Größe und Zustand des Baumes ab und liegt zwischen 3 und 10 kg. Nach mehreren jährlichen Ernten erfolgt für den Baum eine mehrjährige Ruhepause.

Räucherharz (Substanz)

Das Weihrauch-Harz ist ein körniges getrocknetes Harz, das schon bei den alten Ägyptern für kultische Zwecke, bei der Mumifizierung herausragender und vermögender Personen und zumindest in begüterteren Kreisen im Alltag als aromatisches, desinfizierendes und entzündungshemmendes Räuchermittel und Heilmittel in Gebrauch war. Es entwickelt beim Verglühen (Räuchern) einen aromatisch duftenden Rauch und wird in verschiedenen Religionen (z. B. der katholischen und orthodoxen Kirche) seit Mitte des ersten Jahrtausends bis heute bei Kulthandlungen verwendet, meist

vermischt mit anderen Räuchermitteln wie z.B. Benzoe, Myrrhe, Galbanum, Zistrose, Styrax, Lorbeer etc. Früher wurden auch andere Räucherharze als Weihrauch bezeichnet. Die Parameter für die pharmazeutische Qualität sind für Indischen Weihrauch aus Boswellia serrata Roxb. ex Colebr. (Burseraceae) in der Monografie des Europäischen Arzneibuches 5.07 beschrieben.

Benzoe

(Quelle: wikipedia.org)

Benzoe
Benzoe
Als Benzoe oder Benzoeharz bezeichnet man das Harz (den ausfließenden Gummi) verschiedener Benzoebäume. Zu unterscheiden sind in der Hauptsache die Arten „Siam-Benzoe“ (Styrax tonkinensis Craib.) und „Sumatra-Benzoe“ (Styrax benzoin Dryand), die beide zu den Storaxbaumgewächsen (Styracaceae) zählen.[1] Die wildwachsenden immergrünen Bäume (tonkinensis) werden in Thailand, Laos, Vietnam und Kambodscha geerntet, während Sumatra-Styrax ein regional begrenztes Produkt darstellt. Vom Benzoeharz zu unterscheiden ist das Styraxharz der verwandten Storaxbäume (etwa des Amerikanischen Amberbaums Liquidambar styraciflua).

Etymologie

Das arabische Wort für Benzoeharz, luban dschawi „Weihrauch aus Java“, gelangte durch Handelsbeziehungen mit Katalonien nach Europa. Mit dem Wegfall der ersten Silbe (bandschawi) und der Änderung des ersten a zu e entstand im Italienischen benjuì, im Mittellateinischen benzoë.

Geruch und Verwendung

Das wohlriechende Benzoeharz wird in der Regel in seiner Harzform angeboten und kann hervorragend verräuchert werden. In Indien ist Benzoe ein Bestandteil von Tempel-Weihrauch-Mischungen. In der russisch-orthodoxen Kirche ist es (und nicht das Harz des eigentlichen Weihrauchbaumes) der Hauptbestandteil des Kirchen-Weihrauchs. Das Räucherwerk Papier d’Arménie verströmt einen intensiven Benzoeduft. Benzoe wird auch zur Parfümherstellung verwendet; es eignet sich besonders für orientalische und warme Duftkompositionen, zugleich dient es als Fixativ.

Der Geruch des leicht rötlichen Benzoe ist haftend, intensiv balsamisch, leicht schokoladig und erinnert durchaus an Vanille. Das dunkelbraune Benzoe wirkt wärmer, deutlich cremiger und süßer.

Benzoesäure ist ein Konservierungsstoff in der Lebensmittelindustrie. In Italien verwendet man Benzoe zur Herstellung von Orzata-Sirup.
Im Musikinstrumentenbau (z. B. Geigenbau) ist Benzoe ein Bestandteil des Geigenlackes.